Andere Bezeichnung(en): Kosmologe/Kosmologin
AstrophysikerInnen erforschen die Entstehung, den Aufbau, die physikalischen Eigenschaften sowie die Entwicklung von Planeten, Planetensystemen und Galaxien und befassen sich damit insgesamt mit der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Universums. Sie beobachten die Himmelsobjekte mit verschiedenen Teleskopen, z. B. mit Spiegelteleskopen, Radioteleskopen, Weltraumteleskopen, sammeln astrophysikalische Daten und werten diese aus. Auf Basis der gewonnen Daten erstellen sie astrophysikalische/kosmologische Computersimulationen und Modelle und treffen Vorhersagen über die weitere Entwicklung von Sternen und Galaxien.
AstrophysikerInnen arbeiten an Universitäten, an Planetarien und Sternwarten, an nationalen und internationalen Forschungsinstituten (z. B. European Space Agency) sowie auch bei Unternehmen der Luft- und Raumfahrttechnik. Sie arbeiten im Team mit wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und verschiedenen ExpertInnen, wie z. B. mit MathematikerInnen, AstronomInnen oder GeophysikerInnen.
AstrophysikerInnen sind an Universitäten und wissenschaftlichen Instituten sowie im Forschungs- und Entwicklungsbereich von Industriebetrieben der Luft- und Raumfahrttechnik tätig. In Observatorien und Sternwarten beobachten sie Planeten, Planetensysteme und Galaxien und studieren deren astrophysikalische Eigenschaften. Mit Radio- und Infrarotteleskopen messen sie z. B. die auf die Erde einfallende Infrarot-, Ultraviolett-, Röntgen- und Teilchenstrahlung ("Hintergrundstrahlung"). Die gewonnenen Daten geben einen Aufschluss über die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Universums.
AstrophysikerInnen werten diese Daten aus, analysieren sie und führen mit ihnen verschiedene physikalische Berechnungen durch. Aus den Ergebnissen entwickeln sie astrophysikalische Modelle, z. B. zur Entstehung der Himmelskörper und deren physikalischen Eigenschaften, wie z. B. Masse, Gravitation und dergleichen. Mit Hilfe von Computersimulationen stellen sie die Umlaufbahnen und Bewegungen der Himmelskörper dar und treffen Vorhersagen über die weitere Entwicklung von Sternen, Galaxien und des Kosmos als Ganzem. Sie publizieren ihre Forschungsergebnisse in Fachjournalen und präsentieren sie auf Fachtagungen.
Im Bereich der Raumfahrttechnik arbeiten sie an Raumfahrt-Programmen, berechnen die richtige Entfernung und Umlaufbahn von Satelliten und wirken beim Aufbau von Weltraumprojekten und Weltraumstationen mit.
Unterscheidung Astronomie und Astrophysik: Während sich die Astronomie traditionell mit der Bestimmung von Positionen und Bewegungen von Himmelskörpern beschäftigt, widmet sich die Astrophysik schwerpunktmäßig den physikalischen und chemischen Eigenschaften und Zusammensetzungen von Himmelskörpern (Sternen, Meteoriten usw.). In der Praxis vermischen sich die beiden Forschungsrichtungen heute sehr stark.
AstrophysikerInnen bedienen verschiedene optisch-technische Geräte in Observatorien, wie z. B. Spiegelteleskope, Infrarot- und Radioteleskope, aber auch Satellitensysteme und Weltraumteleskope. Sie hantieren mit Foto- und Filmkameras und verschiedenen physikalischen Messgeräten (z. B. Laser, Spektrometer). Zur Auswertung, Berechnung und Simulation von astrophysikalischen Daten arbeiten sie mit Computern, Laptops und speziellen Softwareprogrammen. Des Weiteren arbeiten sie mit astronomischen Datenbanken und Archiven, sie verwenden Fachbücher, Handlexika, astronomische Mappen und Karten, und führen wissenschaftliche Unterlagen.
AstrophysikerInnen arbeiten in den Räumlichkeiten von Observatorien, Forschungslaboratorien und Forschungsinstituten, in Konferenz- und Besprechungszimmern sowie in Hörsälen. Im Rahmen von internationalen Forschungsprojekten arbeiten sie auch an Observatorien im Ausland (z. B. in Chile, Peru oder in den USA, wo die Bedingungen für die Beobachtung des Sternenhimmels besonders günstig sind). Weiters haben sie in astronomischen/astrophysikalischen Fachbibliotheken und Archiven zu tun.
AstrophysikerInnen arbeiten im Team mit BerufskollegInnen, wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und AssistentInnen sowie mit ExpertInnen verschiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen, z. B. mit AstronomInnen, GeophysikerInnen, InformatikerInnen, MathematikerInnen.
Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden:
Algorithmus, Astrobiologie, Atomphysik, CERN, ESA - European Space Agency, Exobiologie, Extremophile, Hubble-Weltraumteleskop, Large Hadron Collider (LHC), Lichtgeschwindigkeit, NASA, Polarlicht, Raumfähre, Schwarzes Loch