Andere Bezeichnung(en): Kultur- und Sozialanthropologe/Kultur- und Sozialanthropologin
Anthropologie ist die Wissenschaft vom Menschen in natur- und kulturwissenschaftlicher Hinsicht. AnthropologInnen untersuchen mit biologischen, verhaltens- und sozialwissenschaftlichen Methoden Stufen der menschlichen Entwicklung (Evolution) sowie Formen von sozialer Organisation.
Je nach Tätigkeitsschwerpunkt arbeiten AnthropologInnen in Bereichen der geistes- oder der naturwissenschaftlichen Forschung. Sie arbeiten an Universitäten, in Bibliotheken, Archiven, Verlagen, aber auch in Museen oder Kulturinstitutionen.
Unter Anthropologie wird die Wissenschaft und Lehre vom Menschen und seiner Entwicklung in natur- und kulturwissenschaftlicher Hinsicht verstanden. Der naturwissenschaftliche Zweig befasst sich mit Evolutionsbiologie, Abstammung- und Vererbungslehre. Der geisteswissenschaftliche (philosophische) Zweig befasst sich vor allem mit Fragen des Wesens des Menschen und seiner exklusiven Stellung in der Welt insgesamt (z. B. als einziges Lebewesen, das Wissen und Wissenschaft hervorbringt).
AnthropologInnen im naturwissenschaftlichen Zweig (auch HumanbiologInnen) befassen sich mit den verschiedenen naturgeschichtlichen Stufen der Entwicklung (Evolution) des Menschen. Zu ihren Aufgaben gehört die Hominidenforschung (Hominiden sind Vertreter einer Familie von Lebewesen aus dem der heutige Mensch hervorgegangen ist, wie z. B. Menschenaffen, Homo Sapiens, Neandertaler). Weiters befassen sie sich mit Humangenetik, Humanökologie und Humangeographie, das ist die Verbreitung der menschlichen Spezies über den Globus, ausgehend von der These, dass die ersten Menschen aus dem heutigen Afrika (Euphrat/Tigris Delta) stammen ("Wiege der Menschheit").
AnthropologInnen im geisteswissenschaftlichen Zweig (Sozial- und KulturanthropologInnen) beschäftigen sich mit Themen wie z. B. kulturgeschichtliche und kulturanthropologische Aspekte von Mythos, Ritus und Theater, vor allem am Beispiel der antiken Gesellschaften oder Naturvölkern. Mitunter gestalten sie auch Sendungen (Features, Dokumentationen) für Rundfunk- und Fernsehanstalten. AnthropologInnen im kulturwissenschaftlichen Bereich sind zumeist ausgebildete KulturwissenschafterInnen, HistorikerInnen, VölkerkundlerInnen (EthnologInnen) oder PhilosophInnen.
AnthropologInnen arbeiten, je nach Tätigkeitsbereich, mit Fachliteratur, Fachlexika, Karten, Tabellen und Statistiken sowie mit Computer, Laptops und entsprechender Software und führen Datenbanken und Archive. In Museen hantieren sie mit Schauobjekten, Vitrinen, Schaukästen und dergleichen.
AnthropologInnen arbeiten in den Räumlichkeiten von wissenschaftlichen Instituten und Museen (Büros, Ausstellungs- und Vortragsräume, Archiv, Lager und Labors). Im Rahmen von Feldforschung- und Ausgrabungsarbeiten sind sie oft im Ausland unterwegs.
AnthropologInnen arbeiten interdisziplinär mit ExpertInnen anderer Disziplinen wie z. B. HistorikerInnen, EthnologInnen (siehe VölkerkundlerIn), PhilosophInnen, SoziologInnen (siehe Soziologe/Soziologin), ArchäologInnen (siehe Archäologe/Archäologin) usw. zusammen.
Hier finden Sie ein paar Begriffe, die Ihnen in diesem Beruf und in der Ausbildung immer wieder begegnen werden: